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"Denn im Grunde könnten nahezu alle Wohnungen barrierefrei sein."

Eine Studie der TERRAGON INVESTMENT GmbH aus Berlin in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund beleuchtet das Thema "Barrierefreies Bauen im Kostenvergleich". Bei einer vorausschauenden Planung lassen sich erhebliche (Mehr-)Kosten von vorn herein vermeiden. Diese Vermeidung von (Mehr-)Kosten im Rahmen eines Bauvorhabens kann im günstigsten Fall dazu führen, das hohe Mehrkosten aufgrund von Barrierefreiheit erst gar nicht entstehen.

Die Studie zeigt anhand eines Beispiels auf, wo im Rahmen des Geschosswohnungsbaus (Neubau) Mehrkosten entstehen und wo nicht. Nicht alle Aspekte der Studie hinsichtlich der Barrierefreiheit werden sich in allen Bauvorhaben verwirklichen lassen. Die Studie bietet im Bedarfsfall dennoch für Wohnprojekte eine gute Argumentationshilfe, um eine größtmögliche Barrierefreiheit zu erzielen.

"Wichtig ist die Einsicht, dass es bei Barrierefreiheit nur sehr eingeschränkt eine zweite Chance gibt: Der intelligente Neubau ist der bessere und vor allem der sehr viel billigere Weg als spätere Umbaumaßnahmen. Ein reiches Land wie Deutschland sollte in der Lage sein, Qualität im Wohnungsbau zu realisieren, der Komfort für alle schafft und dabei den demografischen Anforderungen genügt."

Alle Zitate aus der Studie.

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Heute wurde im Rathaus die Vereinbarung zum "Düsseldorfer Bündnis für genossenschaftliches Wohnen" vorgestellt. Ziel ist es, bezahlbaren Wohnraum in Düsseldorf zu schaffen.

Die Vereinbarung wurde unterzeichnet von der Stadt Düsseldorf, den fünf Wohnungsgenossenschaften Beamten-Wohnungs-Baugenossenschaft eG (BWB); Düsseldorfer Bau- und Spargenossenschaft eG (DüBS); Düsseldorfer Wohnungsgenossenschaft eG (DWG); Eisenbahner Bauverein eG (EBV) und Wohnungsgenossenschaft Düsseldorf-Ost eG (WOGEDO) sowie dem Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen e.V. (VdW).

Foto: Ingo Lammert

Gemäß der Vereinbarung wird die Stadt die Möglichkeit prüfen, den Genossenschaften geeignete Grundstücke für bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Im Gegenzug sagen die Wohnungsgenossenschaften unter anderem zu, auch bei Neubauprojekten, bei denen keine rechtliche Verpflichtung besteht, die Vorgaben des Handlungskonzeptes "Zukunft Wohnen. Düsseldorf." einzuhalten. Zudem werden Mieten auf mindestens 15 Prozent unter der ortsüblichen Vergleichsmiete bei vergleichbarer Ausstattung begrenzt und eine freiwillige Mietpreisbremse über drei Jahre zugesichert.

Hier geht es zur Pressemeldung der Stadt Düsseldorf und hier zur unterzeichneten Vereinbarung.

Wohnen kostet Geld - oft zu viel für den, der über geringe Einnahmen verfügt oder an einem teuren Standort wohnt. Deshalb leistet der Staat in solchen Fällen finanzielle Unterstützung.

8. März 2017 Wohngeld wird als Zuschuss für die Wohnkosten gezahlt. Wohnkosten können beispielsweise die Miete für Wohnraum oder die Lasten des Eigentums an selbst genutztem Wohnraum sein. Wer zum Kreis der Berechtigten gehört, hat einen Rechtsanspruch darauf. Zweck der Gewährung von Wohngeld ist es, ein angemessenes und familiengerechtes Wohnen wirtschaftlich zu sichern. Somit stellt Wohngeld ein wesentliches Element im Netz sozialer Leistungen dar.

Anträge können bei der örtlichen Wohngeldstelle der Stadtverwaltung gestellt werden, auch Antragsformulare gibt es dort. Hier unter diesem Link gibt es genauere Informationen – hier ist alles zu erfahren, was für die Antragstellung wichtig ist: http://www.wohngeld.org/antrag.html

Weitere Informationen und Tipps

Wohngeld können Mieterinnen und Mieter sowie Eigentümerinnen und Eigentümer von selbstgenutztem Eigentum erhalten, die bestimmte Einkommensgrenzen nicht überschreiten und einen entsprechenden schriftlichen Antrag stellen. Berücksichtigt werden alle Personen, die in einem Haushalt zusammen wohnen und verwandt sind (Familienangehörige) oder in einer sonstigen Verantwortungs- und Einstehgemeinschaft leben. Es gibt keine einheitlichen Wohngeldbeträge, da das Wohngeld abhängig ist von:

  • der Anzahl der zu berücksichtigenden Haushaltsmitglieder,
  • der Höhe des anzurechnenden Haushaltseinkommens,
  • der Höhe der Miete bzw. Belastung (bei Eigentum).

Die Wohngeldzahlung beginnt am Ersten des Monats ab Antragstellung und wird in der Regel für 12 Monate bewilligt. Vom Wohngeld ausgeschlossen sind Personen, die folgende Leistungen erhalten oder beantragt haben, soweit in diesen Leistungen Kosten der Unterkunft enthalten sind:

  • Arbeitslosengeld II und Sozialgeld (SGB II),
  • Hilfe zum Lebensunterhalt oder Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung (SGBXII),
  • verschiedene andere Sozialleistungen.

Ausnahme: Die vor genannten Leistungen werden ausschließlich als Darlehen gewährt. Ausgeschlossen sind auch alleinstehende Auszubildende oder Studierende, die dem Grunde nach Anspruch auf Ausbildungsförderung haben (dies ist in der Regel während der Erstausbildung der Fall).

Die Stadt Düsseldorf hat eine sehr informative Broschüre zusammen gestellt: https://www.duesseldorf.de/fileadmin/Amt64/wohnen/pdf/flyer_wohngeld2017.pdf

Auch Studierende, die selbst für ihr Einkommen aufkommen und BAFöG nur als Darlehen bekommen, haben ein Anrecht auf Wohngeld. Darüber informiert diese Broschüre: https://www.duesseldorf.de/fileadmin/files/wohnen/pdf/flyer_wohngeld_studenten.pdf

Im Internet stellt das auf den Seiten des Ministeriums für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr NRW einen Wohngeldrechner zur Verfügung. Hier lässt sich berechnen, ob und wenn ja, in welcher Höhe Wohngeld beziehbar sein könnte: www.wohngeldrechner.nrw.de

Auch gibt es eine umfassende Beratung bei der Wohngeldstelle des Wohnungsamtes, mitzubringen sind nur die aktuellen Einkommens- und Mietunterlagen, dann ermittelt die Wohngeldstelle anhand einer Proberechnung den möglichen Anspruch.

Ein Besuch in der Wohngeldstelle will geplant sein!

Weitere Informationen gibt es beim Amt für Wohnungswesen, Brinckmannstraße 5, 40225 Düsseldorf, Telefon 0 211.89-9 63 66, wohnungsamt@stadt.duesseldorf.de

Nach dem Wohnprojektetag der Stadt Düsseldorf im November lud der Verein "Wohnen in Gemeinschaft - Leben auf der Ulmer Höh´" interessierte Menschen zu einem Infoabend über das geplante Wohnprojekt ein.

Nach einer ausführlichen Vorstellungsrunde gaben Linde und Karin einen  Überblick über den Werdegang der WIG und den aktuellen Stand unseres Projektes. Dabei und während der anschließenden Fragerunde erhielten die Teilnehmer einen ersten Eindruck von den vielfältigen Vereinsaktivitäten. Dieser Eindruck wurde anschließend durch eine anschauliche Präsentation von Heide und Brigitte mit vielen Bildern ergänzt. Die Teilnehmer lobten die herzliche und offene Aufnahme und den unkomplizierten Umgang miteinander. Dazu Linde: "Wir werden immer besser, und man merkt halt, dass wir viel Spaß dabei haben."

An dieser Stelle gilt nochmal unser besonderer Dank dem Ernst-Gnoß-Haus. Der Abend war gut vorbereitet und die hilfsbereiten Mitarbeiter unterstützten uns tatkräftig vor Ort.

Wie geht es jetzt weiter? Wer uns noch besser kennen lernen will, den laden wir gerne zu unseren nächsten Vereinsaktivitäten ein, z. B. zu unserer WIG-Weihnachtsfeier oder zur nächsten Mitgliederversammlung im Januar. Der nächste Infoabend für Interessierte ist bereits im Mai 2017 vorgesehen.

Kontakt: Karin Widera
Telefon  0211 469 62 00 oder Mail an karinwidera@web.de

Gemeinsam planen, bauen, wohnen

Unter diesem Motto stand der diesjährige Wohnprojektetag der Stadt Düsseldorf am Sonntag im Gebäude der Volkshochschule am  Berta-von-Suttner-Platz.

Um zwölf Uhr eröffnete Thomas Nowatius, der Leiter des Städtischen Wohnungsamtes, die Veranstaltung. Während des abwechslungsreichen Vortragsprogrammes konnten Düsseldorfer Wohnprojekte ihre durchaus unterschiedlichen Projekte vorstellen und von ihren Erfahrungen berichten. An vielen Informationsständen konnten die zahlreichen Besucher mit den Initiatoren von Wohnprojekten und Wohngenossenschaften sowie Fachleuten rund ums Wohnen in Kontakt kommen.

Wie in den Jahren zuvor war die WIG mit einem Infostand vertreten. Die dort aktiven Wiggies sprachen mit mehr als fünfzig an gemeinschaftlichen Wohnformen interessierten und engagierten Menschen über unseren Verein, unser gemeinsames Mietwohnprojekt auf der Ulmer Höh´ und den derzeitigen Stand der Planung. Immer wiederkehrendes Gesprächsthema, war z. B. die Frage, wie finde ich die für mich "richtige" Wohnform? Soll es eine Mietwohnung sein, oder eher Eigentum? Wie sieht das mit dem Zusammenleben konkret aus? Welche Erfahrungen wurden bereits gemacht? Welche Menschen finden sich in Wohnprojekten wieder? Wie sieht es mit der gegenseitigen Unterstützung und der nachbarschaftlichen Hilfe?

Der WIG-Stand beim Wohnprojektetag 2016Interessant war auch der Austausch mit den anderen anwesenden Wohnprojekten. Es konnten sehr viele Gemeinsamkeiten festgestellt werden. Es waren aber auch gänzlich andere Ansatz zu sehen. Fast alle Aktiven waren sich darüber einig, dass man für ein eigenes Wohnprojekt sehr viel Initiative und vor allem einen langen Atem benötigt. So war eine häufig gestellte Frage an uns immer wieder: Wann ist den der Einzug geplant? Das lässt sich derzeit anhand des aktuellen Planungsstands nur grob abschätzen. Viele der Fragenden waren dann doch erstaunt, über die langen Fristen und das langjährig erforderliche "am Ball bleiben". Das hat die WIG bisher aber nur noch mehr zusammengehalten.

Wohnprojektetag 2016Viele interessierte Menschen haben sich für das in der nächsten Woche geplante Informationstreffen über die WIG und unser Vereinsleben registriert. Unser Dank gilt wie immer besonders den Vereinsmitgliedern, die sich aktiv an der Vorbereitung und Durchführung beteiligt haben. Und Dank auch an die Stadt Düsseldorf und die engagierten Mitarbeiter des Wohnungsamtes für die Organisation des wieder einmal gelungenen Wohnprojektetages.

Am Sonntag, den 6. November 2015 von 11 bis 15 Uhr findet in der Volkshochschule am Hauptbahnhof, Berta-von Suttner-Platz 1,  zum fünften Mal der Informationstag "Neue Wohnformen" statt. Es gibt Vorträge, Infostände und reichlich Informationen zum Thema „Wohnen in Gemeinschaft“ für alle Interessierte, Initiativen, Wohn- und Baugruppen. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Aktive Gruppen und Initiativen präsentieren Ihre Ideen und Erfahrungen. Der Verein WIG e. V. wird sich wie in den vergangenen Jahren aktiv mit einem Infostand beteiligen. Dazu gibt es Vorträge zum Thema „Gemeinschaftliche Quartierskonzepte in Düsseldorf – von der Vision zur Realität“. Weitere Informationen sind zu finden unter: www.duesseldorf.de/wohnen/aktuelles.html

Bei der Eröffnung der Mitgliederversammlung im Ernst-Gnoß-Haus konnte die Vorsitzende und Seniorenrätin Marlene Utke neben den zahlreich erschienenen Mitgliedern auch Gäste von der Stadt Düsseldorf begrüßen. Das Wohnungsamt, vertreten durch Herrn Nowatius, und das Stadtplanungsamt, vertreten durch Frau Kaufmann und Herrn Baackmann, waren eingeladen, die aktuelle Planung für die Ulmer Höh´ vorzustellen. Weiterhin begrüßte Frau Utke den Ratsherrn Philipp Tacer als Gast.

Herr Nowatius stellte die Voraussetzungen für die Wohnberechtigungsscheine A und B sowie die geänderten Einkommensgrenzen vor und beschrieb das Verfahren für den preisgedämpften und frei finanzierten Wohnungsbau und beantwortete ausführlich die offenen Fragen der Mitglieder. Gäste von der Stadt Düsseldorf bei der WIG MitgliederversammlungFür das Bebauungsgebiet Ulmer Höh´ Süd kommt das Handlungskonzept für den Wohnungsmarkt (HKW) zur Anwendung, d. h 40 % der geplanten Wohnungen müssen öffentlich gefördert oder preisgedämpft sein. Näheres kann im Internet recherchiert werden: Handlungskonzept für den Wohnungsmarkt.

Herr Nowatius bat um frühzeitige Überlassung einer aktuellen Liste unseres Wohnbedarfes mit Ansprüchen auf Wohnberechtigungsscheine (A, B, preisgedämpft) und will dann Ansprechpartner benennen, die sich um die Vermittlung von Wohnraum an unserer Wohnprojekt kümmern.

Herr Nowatius wies zudem auf die gerade erfolgte Wohngeldnovelle und die erfolgte Anpassung der Mietpreisobergrenzen hin. Für Düsseldorf gilt die höchste Stufe 6 und die Mitglieder sollen prüfen, ob ein Antrag auf Wohngeld (ggf. bereits heute) für sie in Frage kommt.

Anschließend stellte Herr Baackmann den aktuellen Stand der Planungen anhand von Entwürfen vor und zeigte, dass dieser etwa auf der Hälfte des Verfahrensweges liegt. Es gibt eine Gesamtplanung des Entwicklers, nach der die ca. 200 entstehenden Wohnungen auf sechs Gebäude verteilt sind. Die Erschließung erfolgt von der Ulmenstraße aus. Im Erdgeschoss des östlichen, parallel zur Metzer Straße 18, gelegenen Hauses ist eine Kindertagesstätte geplant. Um die bauliche Vielfalt zu gewähren, sollen die einzelnen Gebäude von unterschiedlichen Architekten gestaltet werden.

Derzeit wird die Planungsphase abgeschlossen (2016) und Baurecht geschaffen (2017). Mit dem Investor soll ein städtebaulicher Vertrag verhandelt werden, in dem auch unser Mietwohnprojekt verankert werden könnte. Wenn die zur Verfügung stehende Zeit von allen Projekt­beteiligten optimal genutzt wird, ist mit dem Bezug der Gebäude allerfrühestens Ende 2018 zu rechnen.

Im Baugebiet Ulmer Höh´ Nord wird derzeit das Verkaufsverfahren vorbereitet. Es sollen dort ca. 350 Wohnungen entstehen, davon bis zu 50 % im öffentlich geförderten Wohnungsbau.

Die Herren Nowatius und Baackmann sowie Frau Kaufmann wurden mit viel Dank für die ausführlichen Informationen verabschiedet. Nach einer kurzen Pause ging es mit einem Blitzlicht zu den ersten Eindrücken weiter. Insgesamt wurde die kompakte Information, der offene und produktive Austausch sowie die gute Beantwortung der vielen Fragen durch die Referenten hervorgehoben. Außerdem wurde der erkennbare Wille zur Unterstützung unseres Wohnprojektes seitens des Wohnungs- und des Stadtplanungsamtes betont.

Es war aber auch erkennbar, dass jetzt dringend die Wohnbedarfsliste aktualisiert und unsere Anforderungen und Erwartungen an das Wohnprojekt als Basis für weitere Gespräche noch zusammengefasst und dokumentiert werden müssen.

Auf Einladung der Gruppe "Wohnkriterien" trafen sich Mitglieder und Gäste am Samstag zu einer weiteren Veranstaltung aus dem Themenkreis "Wie wir zusammen leben wollen?" Wie immer hatte sich die Vorbereitungsgruppe einen spannenden Ablauf ausgedacht, sodass auch der Spaß nicht zu kurz kam. Zur Einstimmung auf das Thema konnten sich die zwanzig Teilnehmerinnen und Teilnehmer spielerisch über die Gewohnheiten und Rituale beim Start in den Tag austauschen. Das führte zu neuen und teils überraschenden und (Er-)Kenntnissen, die manchmal auch nachdenklich machten.

IMG_6094_bAnschließend führten die gut vorbereiteten, fiktiven "Aufnahme-Interviews" in das Thema des Tages ein:  "Gemeinsam wohnen, aber mit wem?" In fliegend wechselnden Kleingruppen wurden dann die verschiedenen Themen bearbeitet:

  • Welche Auswirkung hat die Altersstruktur auf das Zusammenleben und wie können und wollen wir damit umgehen?
  • Wie wichtig ist uns das Engagement für den Verein und die Vereinsziele?
  • Wie sieht es mit den eigenen Intoleranzen und Vorurteilen aus? Was stört uns  und was wollen wir auf keinen Fall?
  • Wie werden sich die unvermeidlichen Wechselfälle das Lebens auf das Zusammenleben auswirken? Wie gehen wir damit um, wenn sich die persönlichen Verhältnisse und das Verhalten ändern?
  • Gibt es objektive Auswahlkriterien für das Zusammenleben, an denen sich Entscheidungen orientieren können?

IMG_6032_bDie vielfältigen Anregungen und Ergebnisse der Gruppen wurden zum Schluss kurz vorgestellt. Alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen  waren sich einig, dass dies spannendes Thema unbedingt weiter verfolgt werden müsse. Im nächsten Schritt sollen die Ergebnisse schriftlich fixiert an alle Mitglieder gehen. Bei der nächsten Mitgliederversammlung im September kann dann die weitere Entwicklung von den Mitgliedern bestimmt werden.

Wie immer konnten alle Anwesenden zwischendurch und in den Pausen die vielen selbstgemachten und mitgebrachten Snacks genießen. Wir danken besonders der Leitung und den Mitarbeitern des Ernst-Gnoß-Hauses für die Gastfreundschaft und die Unterstützung.

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Von Peter Baaken

Als Verein setzen wir uns konsequent für die barrierefreie Gestaltung aller Wohnungen und der Wohnumgebung ein, damit inklusives und selbstbestimmtes Leben in der eigenen Wohnung und im Quartier möglich wird. Nur durch die konsequente Umsetzung umfassender Barrierefreiheit in der Praxis ist für ALLE die eigenständige und uneingeschränkte Teilnahme und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben möglich.

Der Begriff der Barrierefreiheit ist dabei von zentraler Bedeutung.

Was bedeutet barrierefrei?

Barrierefrei sind, vereinfacht gesagt, bauliche Anlagen, wenn sie für Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen, alte Menschen und Personen mit Kleinkindern in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe auffindbar, zugänglich und nutzbar sind.

Dabei sind die einschlägigen DIN-Normen als anerkannte Regeln der Technik zu beachten:
DIN 18040-1
Barrierefreies Bauen – Öffentlich zugängliche Gebäude
DIN 18040-2
Barrierefreies Bauen – Wohnungen
DIN 18040-3
Barrierefreies Bauen – Öffentlicher Verkehrs- und Freiraum

Die Begriffe „rollstuhlgerecht“ und „behindertengerecht“ sind heute nicht mehr zielführend, da sie im Gegensatz zum Begriff „barrierefrei“, nicht allumfassend sind, sondern lediglich Maßnahmen (z. B. rollstuhlgerechte Wohnung für Rollstuhlfahrer) für einzelne Personengruppen (hier: Rollstuhlfahrer und Menschen mit Behinderung) beschreiben bzw. beinhalten.

Barrierefreiheit ist nicht umsonst

Sicherlich können Mehrkosten bei der Umsetzung der Barrierefreiheit entstehen. Sie lassen sich auf ein Minimum reduzieren, wenn dieser Aspekt von vornherein bei der Planung und Bauausführung berücksichtigt wird. Darüber hinaus gibt es für Investoren vielfältige Fördermöglichkeiten des Bundes, des Landes und der Kommunen.

Für die Gesellschaft kann sich der Mehraufwand schnell lohnen, z. B. wenn Menschen mit Behinderung, Menschen mit fortschreitenden Krankheitsverläufen oder zunehmender Pflegebedürftigkeit viel länger in Ihren barrierefreien Wohnungen bzw. im Quartier bleiben können, bevor die Aufnahme in stationäre Einrichtungen notwendig wird. Das entlastet die Träger der Sozialversicherung und der Sozialhilfe finanziell und organisatorisch.

 Für Investoren und Vermieter ist interessant, dass sich barrierefreie Wohnungen in einem ebenfalls barrierefreien Wohnumfeld besser und schneller verkaufen oder vermieten lassen.

 Fazit

Bei öffentlich geförderten Mietwohnungen besteht für den Investor, aufgrund der geltenden Förderrichtlinien, die Verpflichtung barrierefreie Wohnungen zu bauen. Ausnahmen hiervon sind aber auch hier nicht ganz ausgeschlossen! Für freifinanzierte Miet- bzw. Eigentumswohnungen gibt es nur eine sehr eingeschränkte Pflicht barrierefreie Wohnungen zu bauen.

Überzeugungsarbeit durch unseren Verein bzw. durch Einzelpersonen gegenüber den Akteuren (Investoren, Architekten, Stadt, Land etc.) ist weiterhin notwendig, damit genügend barrierefreie Wohnungen entstehen. Das gilt auch für die barrierefreie Gestaltung der Wohnumgebung.

Weiterführende Links

Regelmäßig lädt "Wohnen in Gemeinschaft - Leben auf der Ulmer Höh´ e. V." Menschen aus Düsseldorf ein, die Arbeit des Vereins kennen zu lernen und sich über das geplante Wohnprojekt zu informieren. Auch diesmal wieder mit sehr guter Resonanz. Besonders aufgrund der vielen Kontakte und Gespräche beim Wohnprojektetag der Stadt Düsseldorf konnten wir am 25. November mehr als 30 Interessierte in der Cafeteria im Ernst-Gnoß-Haus in Derendorf begrüßen.

DSC01295_b_72Mitglieder des Vereins zeigten, wie aktiv und engagiert die Menschen in der WIG sind, sowohl bei Aktivitäten innerhalb der Gruppe als auch bei Aktionen nach außen. Besonders die über dreijährige "Geschichte" der WIG und die zahlreichen Aktionen der Gruppe trafen auf großes Interesse bei den Anwesenden. Gleichzeitig war es ihnen wichtig zu erfahren, wie der aktuelle Stand der Planungen beim Baugelände auf der Ulmer Höh´ ist. Zumindest für den südlichen Teil des Baugeländes sind im Jahr 2016 planungstechnische Fortschritte zu erwarten, da dieser mittlerweile getrennt vom Areal der ehemaligen Justizvollzugsanstalt erschlossen werden soll. Dennoch konnte eine der wichtigsten Fragen, wann denn mit einem Einzug in die ersten Wohnungen auf dem Gelände zu rechnen sei, noch nicht seriös beantworten werden. Wie bereits beim Wohnprojektetag waren viele der Fragenden irritiert über den "Stillstand" beim nördlichen Teil, dem Gelände der JVA Ulmer Höh´.

DSC01292_b72Wegen des großen Interesses ist der nächste Infoabend für Interessierte bereits im Mai 2016 geplant.

 

Kontakt: Heide Höfmann-Rosenberger, Telefon 0211 49 93 78 oder
Mail an hoefmann-rosenberger@t-online.de