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Giny Vos LIGHT PHENOMENA (2022)Am Mittwoch, dem 19. Juni 2024, verabredeten sich zwölf Mitglieder unseres Vereins zu einer Reise nach Unna, um gemeinsam das vielfach gelobte Zentrum für Internationale Lichtkunst zu erkunden. Gemeinsam fuhren wir vom Hauptbahnhof in Düsseldorf los. Nach einem kurzen Spaziergang durch die charmante Einkaufsstraße erreichten wir das Museumsgelände.

Das Zentrum für Internationale Lichtkunst ist in den ehemaligen Braukellern der Lindenbrauerei untergebracht. Die Brauerei, die im 19. Jahrhundert gegründet wurde, spielte eine bedeutende Rolle in der regionalen Bierproduktion, bevor sie 1979 Ende des stillgelegt wurde. Die historischen Gewölbekeller und Labyrinthe der Braukunst bieten heute eine einzigartige Kulisse für die Lichtinstallationen, wobei die industrielle Architektur der Vergangenheit einen faszinierenden Kontrast zu den modernen Kunstwerken bildet.

Lichtkunst Unna 2024Unsere Führung durch Gabriele Hörnemann war kompetent und sachkundig. Sie erläuterte informativ und unterhaltsam die künstlerischen Konzepte sowie technischen Aspekte der Installationen dahinter. Wir erfuhren auch viel über die Geschichte und die aktuelle Situation des Museums sowie über die zahlreichen Sonderausstellungen.

Mischa Kuball Space-Speech-Speed (2001)Neben der Sammlung mit Werken bekannter Künstler wie James Turell, Olafur Elisasson, Rebecca Horn und Micha Kuball präsentierte die aktuelle Ausstellung „Radiant“ beeindruckende Lichtkunstwerke. Diese digital-kinetische, audiovisuelle Ausstellung ermöglicht es den Besuchern vollständig in eine Welt einzutauchen, in der die Grenzen zwischen Licht, Kunst und Technologie verschwimmen. Internationale Künstler verlagern den Fokus von der reinen Materialität der Lichtkunst hin zu eigens entwickelten Codes und digitalen Technologien, die das Sichtbare erst ermöglichen. Klang wird zu einem erweiterten Medium, das zusammen mit Licht die historischen Gewölbe der ehemaligen Lindenbrauerei in eine völlig neue, sinnliche Dimension verwandelt.

Playmodes Studio, Signes, 2023Playmodes Studio aus Barcelona zeigt die Installation "Signes", die sich mit der Beziehung zwischen visuellen und akustischen Phänomenen auseinandersetzt. Durch die Kombination elektronischer Musik mit grafischen und kinetischen Elementen entstehen immer wieder neue, überraschende visuelle und akustische Erlebnisse.

Das Tundra Kollektiv (International Multimedia Artist Collective) nutzt in der Installation "ROW" Hologramm-Projektoren, die Hintergrundgeräusche in Bilder umsetzen, wodurch ein beeindruckendes visuelles Echo erzeugt wird.

Nick Verstand, ANIMA, 2014Der niederländische Künstler Nick Verstand erforscht in Zusammenarbeit mit verschiedenen Kreativen die menschliche Wahrnehmung durch audiovisuelle Raumkompositionen, die hypnotische Umgebungen schaffen. Die Installation "Anima" zeigt eine schimmernde, leuchtende Kugel, die von oszillierenden Klängen umspielt wird und den Eindruck einer autonomen, sensorischen Entität vermittelt.

Nach der Führung hatten wir noch die Gelegenheit im Café Moller unsere Impressionen zu verarbeiten und den Tag Revue passieren zu lassen. Der Besuch im Zentrum für Internationale Lichtkunst war ein unvergessliches Erlebnis. Die gelungene Präsentation der Kunstwerke, die Integration der historischen Räume und die künstlerische Vielfalt hinterließen bei uns allen einen bleibenden Eindruck. Die Fahrt nach Unna ist absolut empfehlenswert. Die Kombination aus historischer Architektur und moderner Lichtkunst schafft eine einzigartige Atmosphäre.

Wir danken der deutschen Bahn für die trotz aller vorherigen Hinweise für die pünktliche An- und Abreise und freuen uns schon auf unseren nächsten kulturellen Ausflug!

Weitere Informationen findet ihr auf der offiziellen Website.

 

Die zweite Reise an die Ahr am darauffolgenden Wochenende vom 16. bis 17. Oktober von Anita und Tochter Samira brachten noch mal ganz andere Eindrücke vom Ahrtal. Wieder folgten tausende Wanderinnen und Wanderer dem Aufruf "Wandern für den Wiederaufbau".

Unsere Anreise nach Dernau mit dem Schienenersatzverkehrs-Bus (SEV) ging über die abgebrochene, unterspülte und teilweise nur einspurige Straße. Hinter dem Museum Römervilla wurden die Flutschäden massiv sichtbar. Die Schienen der Ahrtalbahn abgebrochen, das Gleisbett weggespült, abgebrochene Häuser und große Lücken, in denen die Häuser fehlten.

In Dernau gab es nur ein offenes Lokal, der etwas höher gelegene Hofgarten vom berühmten Weingut Meyer-Näkel. Hundert Meter vor dem Hofgarten endete das Wasser.

Beim Gang durch die Straßen von Dernau, sahen wir die vielen beschädigten Häuser. Unser Lieblingslokal und das vieler anderer WandererInnen Im Burggarten, das ich seit 20 Jahren besuche, haben wir beim Vorbeigehen zunächst nicht wieder erkannt. Ein Teil des Anwesens wurde abgerissen, die anderen Gebäude sind nicht bewohnbar. Die Besitzerin lud uns zum Kaffee im Hof ein.

Dort bekam ich auch Kontakt zu einer Besucherin. Die erzählte von einer großen Spendenaktion: Das 5 Euro Haus. Familien werden dadurch möglichst direkt und regelmäßig unterstützt, um ihr Haus wieder aufbauen zu können. Ich möchte euch bitten, wenn möglich euch auch daran zu beteiligen.

Nach diesen sehr emotionalen Begegnungen und Eindrücken wanderten wir auf den steilen Rotwein-Wanderweg, der Jahr für Jahr im Herbst durch seine Farbenvielfalt beeindruckt.. Dort gab es immer wieder Weinstände der Ahrwinzer, die eifrig besucht wurden. Die Stimmung war hier sehr fröhlich.

Wer gerne mehr wissen oder spenden möchte, kann mich gerne ansprechen. Zum Beispiel auf das hier abgebildete gelbe Armbändchen, das mit einer Spende von 5 Euro die Johanniter unterstützt, die im Juli viele Menschen gerettet haben.
Anita Franken-Khadraoui

Bei schönstem Herbstwetter mit viel Sonnenschein machten Brigitte und Anita am 10. Oktober, einem schönen Herbstsonntag, einen Ausflug ins Ahrtal zum Rotweinwanderweg. Diese Idee hatten allerdings nach einem Aufruf im Internet, den Tourismus im Ahrtal zu unterstützen, auch jede Menge anderer WanderInnen.

Unsere erste „Aktion“ zur Einstimmung war natürlich der Besuch im Altenwegshof – ein Restaurant, das aufgrund seiner Terrassenlage nicht unmittelbar von der Flut betroffen ist. Dabei durfte ein Gläschen Spätburgunder selbstverständlich nicht fehlen.

Nach einem leckeren Imbiss ging es dann durch die Weinberge mit Blick auf Dernau. An vielen Reben hingen noch blaue Trauben in allen möglichen Schattierungen; das Weinlaub färbte sich langsam rot und ließ erahnen, wie farbenfroh es in den nächsten zwei bis drei Wochen aussehen wird. Das wäre sicher noch mal einen Ausflug wert!?

Nicht nur ein Wermutstropfen, sondern dramatisch war der Blick von oben aufs Ahrtal mit all den Zerstörungen, die die Flut hinterlassen hat. Straßen, Eisenbahnlinien, Brücken, ganze Häuser sind der Verwüstung zum Opfer gefallen., ein wahrhaft deprimierender Anblick. Umso erfreulicher, immer wieder Menschen zu begegnen, die in der Region leben und sich nicht unterkriegen lassen wollen.

So legten wir voller Zuversicht auf dem Rückweg noch eine kleine Rast im Weingut Försterhof ein, und tätigten auch noch ein paar Einkäufe, natürlich nicht nur zur Unterstützung der heimischen Winzer.
Ein schöner Tag ging zu Ende!