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Der Abriss der Gebäude auf dem Gelände der ehemaligen Justizvollzugsanstalt Ulmer Höh´ in Düsseldorf-Derendorf  hat begonnen - endlich! Am 23. Januar 2017 erfolgte der "erste Spatenstich" für den Abriss. Dieser schreitet zügig voran. Wir werden das aufmerksam verfolgen.

Update 20. Februar 2017: Der Abriss geht zügig voran, man kann jeden Tag verfolgen, wie die Gebäude nach und nach der "Abrissbirne" zum Opfer fallen. Das gilt allerdings nicht für die ehemalige  Kapelle. Die soll als einziges Gebäude für das Wohnprojekt »Leben-Kunst-Ulmer Höh’« erhalten bleiben. Nach dem Brand im April 2016 ist die Kapelle so sehr in Mitleidenschaft gezogen, dass es fraglich war, ob sie erhalten werden kann. Endlich sind die lange geforderten Sicherungsmaßnahmen eingleitet worden. Sichtbares Zeichen ist das Gerüst um den Baukörper.

Gemeinsam planen, bauen, wohnen

Unter diesem Motto stand der diesjährige Wohnprojektetag der Stadt Düsseldorf am Sonntag im Gebäude der Volkshochschule am  Berta-von-Suttner-Platz.

Um zwölf Uhr eröffnete Thomas Nowatius, der Leiter des Städtischen Wohnungsamtes, die Veranstaltung. Während des abwechslungsreichen Vortragsprogrammes konnten Düsseldorfer Wohnprojekte ihre durchaus unterschiedlichen Projekte vorstellen und von ihren Erfahrungen berichten. An vielen Informationsständen konnten die zahlreichen Besucher mit den Initiatoren von Wohnprojekten und Wohngenossenschaften sowie Fachleuten rund ums Wohnen in Kontakt kommen.

Wie in den Jahren zuvor war die WIG mit einem Infostand vertreten. Die dort aktiven Wiggies sprachen mit mehr als fünfzig an gemeinschaftlichen Wohnformen interessierten und engagierten Menschen über unseren Verein, unser gemeinsames Mietwohnprojekt auf der Ulmer Höh´ und den derzeitigen Stand der Planung. Immer wiederkehrendes Gesprächsthema, war z. B. die Frage, wie finde ich die für mich "richtige" Wohnform? Soll es eine Mietwohnung sein, oder eher Eigentum? Wie sieht das mit dem Zusammenleben konkret aus? Welche Erfahrungen wurden bereits gemacht? Welche Menschen finden sich in Wohnprojekten wieder? Wie sieht es mit der gegenseitigen Unterstützung und der nachbarschaftlichen Hilfe?

Der WIG-Stand beim Wohnprojektetag 2016Interessant war auch der Austausch mit den anderen anwesenden Wohnprojekten. Es konnten sehr viele Gemeinsamkeiten festgestellt werden. Es waren aber auch gänzlich andere Ansatz zu sehen. Fast alle Aktiven waren sich darüber einig, dass man für ein eigenes Wohnprojekt sehr viel Initiative und vor allem einen langen Atem benötigt. So war eine häufig gestellte Frage an uns immer wieder: Wann ist den der Einzug geplant? Das lässt sich derzeit anhand des aktuellen Planungsstands nur grob abschätzen. Viele der Fragenden waren dann doch erstaunt, über die langen Fristen und das langjährig erforderliche "am Ball bleiben". Das hat die WIG bisher aber nur noch mehr zusammengehalten.

Wohnprojektetag 2016Viele interessierte Menschen haben sich für das in der nächsten Woche geplante Informationstreffen über die WIG und unser Vereinsleben registriert. Unser Dank gilt wie immer besonders den Vereinsmitgliedern, die sich aktiv an der Vorbereitung und Durchführung beteiligt haben. Und Dank auch an die Stadt Düsseldorf und die engagierten Mitarbeiter des Wohnungsamtes für die Organisation des wieder einmal gelungenen Wohnprojektetages.

Bei der Eröffnung der Mitgliederversammlung im Ernst-Gnoß-Haus konnte die Vorsitzende und Seniorenrätin Marlene Utke neben den zahlreich erschienenen Mitgliedern auch Gäste von der Stadt Düsseldorf begrüßen. Das Wohnungsamt, vertreten durch Herrn Nowatius, und das Stadtplanungsamt, vertreten durch Frau Kaufmann und Herrn Baackmann, waren eingeladen, die aktuelle Planung für die Ulmer Höh´ vorzustellen. Weiterhin begrüßte Frau Utke den Ratsherrn Philipp Tacer als Gast.

Herr Nowatius stellte die Voraussetzungen für die Wohnberechtigungsscheine A und B sowie die geänderten Einkommensgrenzen vor und beschrieb das Verfahren für den preisgedämpften und frei finanzierten Wohnungsbau und beantwortete ausführlich die offenen Fragen der Mitglieder. Gäste von der Stadt Düsseldorf bei der WIG MitgliederversammlungFür das Bebauungsgebiet Ulmer Höh´ Süd kommt das Handlungskonzept für den Wohnungsmarkt (HKW) zur Anwendung, d. h 40 % der geplanten Wohnungen müssen öffentlich gefördert oder preisgedämpft sein. Näheres kann im Internet recherchiert werden: Handlungskonzept für den Wohnungsmarkt.

Herr Nowatius bat um frühzeitige Überlassung einer aktuellen Liste unseres Wohnbedarfes mit Ansprüchen auf Wohnberechtigungsscheine (A, B, preisgedämpft) und will dann Ansprechpartner benennen, die sich um die Vermittlung von Wohnraum an unserer Wohnprojekt kümmern.

Herr Nowatius wies zudem auf die gerade erfolgte Wohngeldnovelle und die erfolgte Anpassung der Mietpreisobergrenzen hin. Für Düsseldorf gilt die höchste Stufe 6 und die Mitglieder sollen prüfen, ob ein Antrag auf Wohngeld (ggf. bereits heute) für sie in Frage kommt.

Anschließend stellte Herr Baackmann den aktuellen Stand der Planungen anhand von Entwürfen vor und zeigte, dass dieser etwa auf der Hälfte des Verfahrensweges liegt. Es gibt eine Gesamtplanung des Entwicklers, nach der die ca. 200 entstehenden Wohnungen auf sechs Gebäude verteilt sind. Die Erschließung erfolgt von der Ulmenstraße aus. Im Erdgeschoss des östlichen, parallel zur Metzer Straße 18, gelegenen Hauses ist eine Kindertagesstätte geplant. Um die bauliche Vielfalt zu gewähren, sollen die einzelnen Gebäude von unterschiedlichen Architekten gestaltet werden.

Derzeit wird die Planungsphase abgeschlossen (2016) und Baurecht geschaffen (2017). Mit dem Investor soll ein städtebaulicher Vertrag verhandelt werden, in dem auch unser Mietwohnprojekt verankert werden könnte. Wenn die zur Verfügung stehende Zeit von allen Projekt­beteiligten optimal genutzt wird, ist mit dem Bezug der Gebäude allerfrühestens Ende 2018 zu rechnen.

Im Baugebiet Ulmer Höh´ Nord wird derzeit das Verkaufsverfahren vorbereitet. Es sollen dort ca. 350 Wohnungen entstehen, davon bis zu 50 % im öffentlich geförderten Wohnungsbau.

Die Herren Nowatius und Baackmann sowie Frau Kaufmann wurden mit viel Dank für die ausführlichen Informationen verabschiedet. Nach einer kurzen Pause ging es mit einem Blitzlicht zu den ersten Eindrücken weiter. Insgesamt wurde die kompakte Information, der offene und produktive Austausch sowie die gute Beantwortung der vielen Fragen durch die Referenten hervorgehoben. Außerdem wurde der erkennbare Wille zur Unterstützung unseres Wohnprojektes seitens des Wohnungs- und des Stadtplanungsamtes betont.

Es war aber auch erkennbar, dass jetzt dringend die Wohnbedarfsliste aktualisiert und unsere Anforderungen und Erwartungen an das Wohnprojekt als Basis für weitere Gespräche noch zusammengefasst und dokumentiert werden müssen.